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Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Harrasweible » So 6. Nov 2011, 18:45

Soll ich euch was sagen? Ich bin begeistert! Ich hab schon lang nicht mehr so viel in meinest Büchern nach gelesen. So viel hab ich schon ne Zeit lang nicht mehr für meine grauen Zellen gemacht. Ich liebe diese Unterhaltungen :D
Grüße Susi

"Der Geruch des Brotes ist der Duft aller Düfte. Es ist der Urduft unseres irdischen Lebens, der Duft der Harmonie, des Friedens und der Heimat."
(Jaroslav Seifert 1901-1986, Schriftsteller und Literatur-Nobelpreisträger)
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Siggi » So 6. Nov 2011, 18:48

Thorsten hat geschrieben:
... Vollkorn wächst im hohen Norden

Wow, bei euch im Süden wächst das gleich als Typenmehl ? :P

Aber Spaß beiseite. Ich hoffe ich hab mich jetzt nicht ins Bein geschossen :oops:
Als Kompromiss hab ich heute 4 min langsam, 1 Min schnell, 5 min Pause, 4L/1S, das ganze mit der Mum
Bei 70/30 Roggen, Weizenvkmehl

Herzlich willkommen Pit, auch ich hoffe auf sachdienlich HInweise zum Thema ROggenkneten :)


Thorsten, früher wurde im Süden kein Roggen- und Vollkornmehl angebaut. ;) Im Uebrigen bin ich ein Nordlicht, mein Papa ist ein echter Dithamarscher, wenn Dir das was sagt.

Bernd Armbrust sagt im Fernsehen auch, Roggenmehl nur mischen in seinem Buch allerdings ist für Roggenbrote auch eine Knetzeit von 10 Min. angegeben. :x
Ich wollte mich mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe Du bist unbewaffnet.
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Mostert » So 6. Nov 2011, 19:17

@Harrasweible, es ist richtig mein Beruf ist Bäcker, nun zu den Knetzeiten:
es ist richtig das Schrotbrotbäcker bis zu 4 Stunden Stunden mit Teigruhezeit benötigen, die Teigbereitung erfolgt dann häufig in "Rundläufern", das sind spezielle Schrotbrotkneter die den Teig mehr mischen wie Kneten, für Weizenteige ungeeignet, im Hub- bzw Spiralkneter wird fast nur im langsamen Gang geknetet, wichtig ist das gleichmäßige benetzen und verquellen aller Zutaten mit entsprechend langer Teigruhe, die durch kurzes mischen 1 - 2mal unterbrochen wird.
Der im Studio stehende Spiralkneter mischte den Vollkornteig langsam, in einer weiteren Einstellung wurde dann im Schnellgang geknetet.
Zum Kochstück: empfohlen wurde eine Stehzeit von 10 Stunden, wenn dann alle Zutaten mit den Quellstücken eine Raumtemperatur von ca 22 °C haben, dann kann ich nie auf die optimale Teigtemperatur kommen.
Zum Sauerteig: da stimmt ebenfalls schon die Höhe des Anstellgutes nicht, mit TA 200 ist die Stehzeit zu lang, es besteht die Gefahr des übersäuern.

Die Fachschule in Weinheim kenne ich ebenfalls, sie ist ja in einer Weizenregion zu Hause, im Vergleich zur Fachschule in Olpe aber nicht "der Roggenvollkorn Spezialiste" in meinen Augen.
Ob Bäcker Süpke oder Ketex, schnelles Kneten macht bei Roggenvollkorn keinen Sinn, nur bei Weizen.

Pit
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Thorsten » So 6. Nov 2011, 19:19

Aber Weizen wächst doch auch als Vollkorn.,

So ich hab jetzt einen Unfreiwilligen Knetversuch gemacht.40 min Nach dem Kneten musst eich feststellen das ich das Satz vergessen hab. Also das ganze nochmal 3 min langsam
Teigling geformt und ab in en Gärkorb. Machmal bin ich echt schusselig :twisted:
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon NA » So 6. Nov 2011, 19:40

Ganz herzlichen Dank - ich sehe jetzt viel klarer… das mit dem kneten im Schnellgang stimmt schon - dann war der Vergleich mit einer Zentrifuge von mir schon mal gar nicht soooo schlecht gewählt… :D
Ja… und die Sauerteigmenge … ja das meinte ich mit "Essiggebräu"… diese Sorge hätte ich ebenfalls.
Beim Originalrezept komme ich auf 1.445 g Mehl (incl. des Mehls im ST), wenn man von der Gesamtmenge nur 12 % versäuern würde, komme ich auf rund 170 g Mehl + 170 g Wasser + 17 g ASG (den eingesparten Teil dafür wieder dem Hauptteig zuschlagen, damit die Rezeptur noch stimmt) - denke ich da richtig?
Zuletzt geändert von NA am So 6. Nov 2011, 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Harrasweible » So 6. Nov 2011, 19:41

@Mostert. Ich hab in meinen Fachbüchern nach Rundläufern gesucht, bitte, was ist das für ein Kneter? Meine (leider nicht abgeschlossene) Ausbildung ist einfach zu lange her!
Grüße Susi

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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Desidera » So 6. Nov 2011, 19:45

Hallo Pit, herzlich willkommen in Forum, ich finde es klasse, dass Du den Weg hierher gefunden hast.
Dann können wir ganz sicher noch viel von Dir lernen, gerade bei Roggenteigen.

Das Rezept ansich hört sich ja gut an, aber wenn ein absoluter Laie dieses Rezept versucht nachzubacken, wird nachher vielleicht etwas enttäuscht sein. Gerade wenn ich an die lange Säuerungszeit denke.

Ich denke ich gehe vor, wie sonst auch. Ich knete auch keine halbe Stunde. Irgendwie werde ich es schon hinbekommen. Morgen weiß ich mehr.
Herzliche Backgrüße
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Trif » So 6. Nov 2011, 20:39

Hallo Mostert,
auch ich begrüße Dich ganz herzlich. Wir freuen uns hier sehr über Fachleute, die uns auf die Sprünge helfen.
Ich habe mir gerade die Sendung angeschaut und schon gezweifelt, daß ich mir bisher was falsches gemerkt habe: ich bin davon ausgegangen, daß Roggenteige gerade nicht so lange geknetet werden, da dadurch der Teig zuviel schleimt. Aber jetzt bin ich beruhigt, denn offensichtlich stehe ich mit der Meinung nicht allein. Zum ST habe ich die Sache ganz anders verstanden: ich hatte den Eindruck, daß er so ein Tütchen Fertigsauer wie den von Sbacher genommen hat und wunderte mich darüber, daß er daraus einen funktionierenden ST machen wollte. Wenn es allerdings ein ASG sein sollte, kann ich dem noch weniger folgen, dann ist die Menge doch viel zu hoch. Außerdem kommen mir 80 min Backzeit auch recht lang vor, allerdings heizt er laut Rezept auf 260° vor und schaltet beim Einstellen auf 190° runter.
Ich werde mal das Brot backen, aber so, wie ich sonst entsprechende Brote mache, z.B. Schwarzer Hamster, der hätte eh für morgen auf meinem Plan gestanden.
Ah, da habe ich noch eine Frage an die Dinkelbäcker: es hat doch gerade erst geheißen, daß Dinkel so empfindlich auf zuviel Kneten reagiert!
LG
Trif

Ich bin nicht neugierig, ich wills nur wissen
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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Mostert » So 6. Nov 2011, 22:50

Hallo Susi,

Rundläufer heißen exakt Horizontalkneter, schaue mal unter doepke-gmbh.de

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Re: Verarbeitung Roggen- und Vollkornteige

Beitragvon Thorsten » So 6. Nov 2011, 23:04

Was mit immer nciht nicht klar istist das mit der Knetgeschwindigkeit. Bei reinem Roggenteig macht nur die Langsamkentung Sinn, weil ja kein Kebergerüst ausgebildet wird. Soweit, so gut.
Aber wie ich ist das bei einem Roggenmischbrot, 80/20 oder 70/20. Kann den da nicht mit dem Weizenanteil ein Kebergerüst ausgebildet werden, speziell wenn es sich nur Vollkornmehl handelt.
Oder behandel ich das wie einen reinen Roggenteig und knete nur langsam ?
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