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Eiweiss-Abendbrot

Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Avensis » Mo 4. Jun 2012, 17:15

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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon NA » Mo 4. Jun 2012, 18:05

Ist ja alles gut und schön - ich verstehe trotzdem nicht, dass man partout auf den Zug 'nauf huppen muss - vor allem ist das Bäckereitechnisch schon wieder "gegessen" - die Vertreter von IREKS sind stramm dabei, die Bäcker jetzt in eine neue Richtung zu drängen - wer "Hip" sein will, isst :arrow: Gerstenbrot
Ja - ham wer denn schon wieder Krieg und Renaissance von :arrow: Adenauers Notzeitbrot ??? Echt - wenn das so toll wäre, hätte es sich schon damals durchgesetzt - wenn bei mir Gerste an das Brot kommt, dann war sie bestimmt vorher im Bier… was anderes muss nu ja echt nicht sein… :drinks: - geht sogar ohne Brot drumrum… :acute: :air_kiss:

Dem Volk wird es derweil auch schon :arrow: schmackhaft - äh plausibel :blush: gemacht - man muss nur fleißig dran glauben… :wizard: :arrow: Gerstenbrot als Cholesterinsenker
Aber solange sich immer wieder neue Leute finden, die ganz naiv an jeden Quark - Entschuldigung bitte - glauben, wird das nicht aufhören… es geht nur noch um kranke Ideen, das Geldsäckel zu füllen - egal ob da irgendwas dran wahr ist oder nicht….
Also: vergesst das Eiweißbrot - es gibt längst was neues an der Gesundheits- und Fitness-Front… ich kann mich da nur am Kopf kratzen… :umnik2:
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Desidera » Di 5. Jun 2012, 13:07

Mich interessiert nur der Geschmack von dem Brot, wenn Susi es gebacken hat, wird sie uns genaueres berichten können.
Ich selbst würde das Brot weder backen noch kaufen, denn der hohe Eiweißgehalt kann einfach nicht gesund sein.
Allein wenn ich daran denke, was es für einen Zöliakikranken bedeuten würde, wenn er nur ein klitzekleines Stück davon essen würde. :?

Momentan habe ich auch größere Probleme mit Magen - und Darm und werde demnächts zu div. Untersuchungen gehen.
Und ich hoffe nicht, dass ich auch dieses o.g. Problem habe, das wäre für mich fatal.
Herzliche Backgrüße
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Avensis » Di 5. Jun 2012, 13:27

@ Beate
denn der hohe Eiweißgehalt kann einfach nicht gesund sein.

du meinst bestimmt Gluten
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Desidera » Fr 8. Jun 2012, 14:53

Ja, das meinte ich.
Herzliche Backgrüße
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Trif » Mo 9. Jul 2012, 12:04

Ich habe ein Rezept in anderer Zusammensetzung gefunden, allerdings mit hohem Glutengehalt:
Bei der Suche nach Low carb Rezepten habe ich zufällig ein Brotrezept gefunden.

Zutaten
1Pck Trockenhefe
1 TL Salz
50g Kichererbsenmehl
100g Leinsamen
100g Mandeln
250g Gluten
1/2 - 1 TL Brotgewürz
ca. 300ml Wasser,
Wen es interessiert, kann hiermehr dazu lesen.
LG
Trif

Ich bin nicht neugierig, ich wills nur wissen
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon NA » Mo 9. Jul 2012, 15:56

Hmm - ich bin ganz bestimmt nicht der Ratgeber, den Du Dir erhoffst, denn für mich ist das Ganze einfach eine Strategie von Food-Designern, die den Wunsch der Menschen nach bequemem (ohne irgend ein Zutun) abnehmen, bedient. Mit dem gleichen Effekt, wie sie Anti-Cellulite-Cremes auf einem anderen Gebiet versprechen… :girl_wacko:
Kurz: ich stehe dieser Welle einfach skeptisch bis ablehnend gegenüber! Der Körper speichert eh nur seine ihm mögliche Menge an Eiweißen, der Rest wird ungenutzt ausgeschieden. Wird er damit bombardiert, reagiert er womöglich mit Erkrankung. (Der Nieren zum Beispiel).
Der Nährwert ist für mich ohnehin fraglich, da diese Brote einfach nur "aufgeblasen" sind - dank Gluten ist das möglich - aber macht Luft jetzt satt?? Das bezweifele ich genauso. Das alle Brote sogar schmecken, verwundert mich eigentlich nicht, da bei den Einen das Soja den nussigen Geschmack (aber auch heftig viel Fett) und bei Dir adäquat die Mandeln dies mitbringen (Mandeln sind übrigens gleichfalls stark ölighaltig, weshalb mir auch hier das Ding mit den eingesparten Kalorien eindeutig nicht einleuchtet).
Deshalb haben solche Produkte für mich den gleichen Touch, wie eine Cola Light - es wird etwas vorgemacht, was das Produkt gewiss nicht einhalten kann - der Verbraucher denkt aber, dass er irgendwas "eingespart" hätte und langt dafür in der Menge etwas mehr zu (was dann über den Belag des Brotes kalorisch in der Summe eher "aufgestockt" wird) - wenn der Geschmack dazu noch gut ist, steigert dies von ganz allein den Appetit - den Sättigungswert dagegen umgekehrt proportional…

Die Bäcker sind sich einig, dass das Eiweiß-Brot eine andere Auflage des GLYX- oder Low Carb Brotes und eigentlich Unsinn ist - aber wenn der Käufer es wünscht und teuer bezahlt, dann wird er auch damit bedient. Sie haben ja auch schon die anderen Ernährungs (*Lügen will ich nicht sagen) Gurus bedient und wären ja auch dumm, wenn sie sich diesen Wünschen ihrer Kunden, selbst gegen besseren Wissens, verschließen würden - es ist ihr Verdienst - und bevor der Kunde sich abwendet, würde ich ihn als Geschäftsmann auch bedienen.
Dass soviel Gluten verwendet wird, ist nicht weiter verwunderlich, denn ein "Nichts" an Zutaten muss doch irgendwie miteinander verbunden und zum aufgehen gebracht werden. Ich erinnere mich noch deutlich daran, was Gerd damals im BBF zu diesem Thema sagte, dass nämlich bei zu viel des Guten (zusätzlich zu Mehl) ein unangenehmes Kaugefühl, wie Kaugummi, der "immer mehr" im Mund wird, beschrieb - keine Ahnung, wie sich da erst Gluten alleine auswirkt. (Ich glaube, das möchte ich auch nicht herausfinden!)
Für ganz bedenklich halte ich es unter dem Aspekt, wenn dies Menschen essen, die sich selbst nicht im Verdacht haben, eine Intoleranz (noch nicht mal Zöliakie) zu haben (bis zu einem bestimmten Wert wird es ja von jedem toleriert, der keine Zöliakie hat) - was passiert, wenn man so eine geballte Ladung Gluten zu sich nimmt, wenn man gerade noch das Maß an Gluten verträgt möchte ich ebenfalls nicht wissen (kann sehr gut möglich sein, das ich gerade viel zu schwarz sehe, aber Du fragst ja nach der Meinung jedes Einzelnen).
Wenn ich diese Aussage zu Gluten auf :arrow: Wikipedia lese:
Beim Auswaschen des Klebers verändert sich die Eiweißzusammensetzung, weil insbesondere die essentielle Aminosäure Lysin teilweise zusammen mit der Stärke entfernt wird. Die biologische Wertigkeit vermindert sich dadurch von 69 % (bei Weizenvollkornmehl)[4] auf 38 % (bei Weizengluten)[5].
beschleicht mich unweigerlich, aber beharrlich der leise Verdacht, dass sogar der Einsatz als Eiweiß-Spender in meinen Augen zumindest fraglich ist …

Da ich weiß, dass Du gerne selbst nachliest, verlinke ich Dich mal auf :arrow: diese Seite von PatentDe, woher nachfolgendes Zitat stammt:
Ernährungstechnische Veränderungen bei der Brotherstellung

Der Anteil an vitalem Gluten, das Weizenmehl mit einem Glutengehalt von 12,5 % zugesetzt werden kann, ist zur Herstellung von verarbeitbaren Teigen und annehmbaren Broten auf etwa 3 % des Mehlgewichts beschränkt. Die Verwendung von Cellulosefüllstoff zur Verringerung des Kaloriengehalts von Brot hat die Zugabe von Glutenmehl in Mengen von mehr als 5 % ermöglicht, um den gesamten Glutenanteil und die durch die Mehlverdünnung verlorene Teigfestigkeit zu erhöhen. Dieses Konzept hat zu einer Reihe von Erfindungen geführt, wobei es sich jedoch bei dem unter Anwendung dieser Lehren hergestellten Brot nicht als möglich erwies, eine Kalorienverminderung mit einem erhöhten Glutengehalt zu kombinieren und dennoch ein Brot bereitzustellen, das mit der vorhandenen Ausrüstung herstellbar ist und vom Verbraucher akzeptiert wird.
Eigentlich dreht es sich um die Frischhaltung, aber ein weiteres Zitat lässt mich ebenfalls aufhorchen:
Man hat angenommen, daß dies die Grundlage für die eine Verfestigung verhindernde Wirkung eines erhöhten Anteils an Gluten (Protein) von Brot und der berichteten günstigen Wirkung auf das Altbackenwerden ist. Es wurde festgestellt, daß die Geschwindigkeit des Altbackenwerdens von Brot umgekehrt proportional zum Proteingehalt des Mehls ist. Das Verhältnis von Stärke zu Protein im Teig ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Bestimmung der Geschwindigkeit des Altbackenwerdens von Brot.


Insgesamt finde ich den Text (unterhalb der Aufzählungsliste nach der Einführung) dann aber doch sehr interessant, da es im Fortführenden um Hafer und/ oder Haferkleie als Eiweißlieferant, auch in Kombination mit Gluten geht (würde ich zwar privat trotzdem nicht machen, ist aber nur meiner eigenen Einstellung geschuldet) - man bekommt sein gewünschtes Eiweiß, eine Lockerung und hat zudem mit Sicherheit insgesamt viel weniger Gluten, als bei diesen seltsamen "Rezepten" (mag ich das fast gar nicht nennen)…
Ich erinnere mich jetzt nicht mehr korrekt an den Werdegang, aber ich glaube fast, dass Thorsten sich im Ergebnis dieser "Eiweißdiskussion" am Ende an sein Haferbrot "gebastelt" hat und ehrlich…. dann ist das in meinen Augen ein ernährungsphysiologisch wirklich wertvolles Brot.

Ich konnte Dir mit Sicherheit nicht helfen, aber meine Ansicht mitteilen und vielleicht einen interessanten Link…
PS: wenn Du es backst, dann würde ich mich auch hier über eine Mitteilung freuen - die darf ruhig positiv sein… :girl_dance:
Zuletzt geändert von NA am Mo 9. Jul 2012, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Trif » Mo 9. Jul 2012, 17:03

Im Gegenteil, Deine umfangreiche Antwort hat mir genau das gebracht, was ich wissen wollte- ich bin halt selber nicht so erfolgreich im Suchen und freue mich immer darüber, was Du so alles findest. Die diversen Argumente leuchten mir sehr ein, ich will das Brot auch gar nicht backen, ich würde ja auch sonst kein Gluten ins Brot geben, wobei mir der Hinweis auf das gummiartige Mundgefühl interessant erscheint; das kann man auch mit zuviel Manitobamehl erreichen. Im anderen Thread habe ich es geschrieben, weil es dort ums Kichererbsenmehl im Brot ging und mir die Frage mit dem "Eiweißbrot" erst vor kurzem bei einer Freundin begegnet ist. Wenn ich aus diätetischen Gründen bei einer Mahlzeit die Kohlenhydrate einschränken wollte, dann würde ich generell was anderes essen.
Danke wieder für Deine umfangreichen Infos
LG
Trif

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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon NA » Mo 9. Jul 2012, 17:18

Trif - ja - Gerd hat sich zum Manitoba geäußert und in diesem Zusammenhang zum Gluten!
Was die Kichererbsen angeht, so habe ich damit noch nicht gebacken, glaube aber, dass man damit ganz bestimmt gut arbeiten kann. :good3:
Ich glaube fast, dass Tim Mälzer damit ein Brot geacken hat… ich gehe dann mal suchen… :sun_bespectacled: :search:

Ähmm… Thorsten hat auch schon nach den Nudeln gefragt - ich würde mich da gerne mit anschließen, falls es dazu ein Rezept gibt, das man weiter geben kann. (Welches Mehl genau und geräuchert oder nicht… ) - sage schon mal Dankeeeeeee…. :boast:

Nachtrag:

Tadaaaa… :arrow: "Würziges Dal-Brot" ... Büddeschöööön… :curtsey:
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Re: Eiweiss-Abendbrot

Beitragvon Thorsten » Di 10. Jul 2012, 21:26

wobei mir der Hinweis auf das gummiartige Mundgefühl interessant erscheint; das kann man auch mit zuviel Manitobamehl erreichen.

Gluten ist gewissermaßen die Billigvariante zu Manitobamehl. Was es ja leider auch nicht als Vollkorn gibt-. Und gummiartig wird Vollkornbrot sowieso nicht so schnell, weil der Glutenanteil durch die Kleie relativ zu Typenmehl Mehl niedriger ist. Das kann man durch die Glutenzugabe etwas ausgleichen. Aber auch da sind natürlich die Zugabemengen mit 2-3% zu den hier besprochenen Rezepturen fast homöopathisch

Beim Auswaschen des Klebers verändert sich die Eiweißzusammensetzung, weil insbesondere die essentielle Aminosäure Lysin teilweise zusammen mit der Stärke entfernt wird. Die biologische Wertigkeit vermindert sich dadurch von 69 % (bei Weizenvollkornmehl)[4] auf 38 % (bei Weizengluten)[5].


Und hier kommen die Hülsenfrüchte und insbesondere die Kichererbse ins Spiel :)
[url]Kichererbsen enthalten rund 20 % Eiweiß, 40 % Kohlenhydrate und etwa 12 % Ballaststoffe, viel Lysin, Vitamin B1, B6 und Folsäure.[/url]
http://de.wikipedia.org/wiki/Kichererbse

Genau aus diesem Grund ist die Kombi VKM/ Kichererbse so genial. Wobei natürlich ein schönes Fladenbrot mit Hummus den gleichen Zweck erfüllt. Auf jeden Fall ist die ganz allgemein die Kombi Getreide/Hülsenfrüchte der Klassiker für eine hochwertige vegetarische Proteinversorgung. Ist allerdings nicht low carb, das hat die Natur nicht vorgesehen :dance3:
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